Die Universität Graz räumte bei der Verleihung der Forschungspreise des Landes Steiermark am 8. November 2024 gleich doppelt ab. Der Chemiker Leonhard Grill wurde für seine bahnbrechenden Erfolge im Bereich der Nano-Motoren mit dem Forschungspreis 2024 ausgezeichnet.
Zusammen mit seinem Team hat er Moleküle entwickelt, die sich selbstständig auf einer Oberfläche bewegen. Diese neuen molekularen Maschinen benötigen keinen komplizierten eingebauten Motor, sondern erhalten ihre Antriebsfunktion in Kombination mit der Oberfläche. Der atomare Aufbau dieses „Straßenbelags“ spielt also eine entscheidende Rolle. Dank Grills Forschung können Nano-Motoren nun leichter hergestellt werden.
Die Informatikerin Jana Lasser wurde mit dem Förderungspreis für Wissenschaft und Forschung ausgezeichnet. Gewürdigt wurden ihre herausragenden Untersuchungen über die Veränderung der politischen Kommunikation in sozialen Medien. Ihre Forschung beweist, dass Politiker:innen heute mehr denn je auf ihre eigenen Überzeugungen setzen. Evidenzbasierte Inhalte spielen dagegen eine immer geringere Rolle.
Der Erzherzog-Johann-Forschungspreis ging in diesem Jahr an Martin Gross vom Universalmuseum Joanneum. Gross untersuchte die Gesteinsschichten des Känozoikums in der Steiermark, also die Zeit vom Aussterben der Dinosaurier bis heute. In dem Werk „The lithostratigraphic units of Austria: Cenozoic Era(Them) - Styrian Basin" sind zahlreiche spannende Funde aus dieser Zeit dokumentiert und detailliert beschrieben.
Überreicht wurden die Preise von Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Bildungsminister Martin Polaschek. Im Anschluss an die Verleihung stattete der Minister auch der Universität Graz einen Besuch ab. Am IDea_Lab präsentierten Vizerektor Markus Fallenböck und sein Team die Initiativen der Uni im Bereich Künstlicher Intelligenz und Data Analysis.