Auch wenn der Präsenzunterricht bald wieder starten soll, treiben sich Kinder und Jugendliche in der Freizeit mehr denn je auf digitalen Plattformen herum. Wie man sich auf Social Media sicher bewegt, ist vielen aber nur ansatzweise geläufig. „Der verantwortungsvolle Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien sollte schon in der Schule erlernt werden“, fordert Bildungsforscherin Kathrin Otrel-Cass. Sie leitet das vom Land Steiermark geförderte Projekt „Digital? Sicher!“, das Teenager gegen Cyber-Angriffe und Fake News widerstandsfähig machen soll. Die ForscherInnen entwickeln eine an „Serious Gaming“ angelehnte Lern-App mit Fallbeispielen aus der steirischen Wirtschaft. „SchülerInnen müssen sich dann kritisch damit auseinandersetzen, was mit den Daten passiert, die sie von sich preisgeben. Beispielsweise bekommen sie auf Basis ihres Kommunikationsprofils maßgeschneiderte Werbeinhalte zugespielt, die nicht immer als solche erkannt werden“, präzisiert die Wissenschafterin.
Surfen im Unterricht
In der Schule sollten digitale Medien verstärkt für die Bearbeitung von Aufgaben genutzt werden, nicht nur für das Distance Learning. „Sie sind ohnehin aus dem Leben der jungen Menschen nicht mehr wegzudenken und bringen eine spannende neue Dimension in den Unterricht“, ist Otrel-Cass überzeugt, nimmt aber auch die Eltern in die Pflicht. Sie müssten sich ebenso über Nutzen und Gefahren des WorldWideWeb informieren und ihre Erfahrungen in die Diskussion einbringen. „Der erhobene Zeigefinger alleine wird nicht ernst genommen.“
Ausführliche Informationen zur Forschung von Kathrin Otrel-Cass finden sich in der aktuellen Ausgabe der Unizeit.
Nähere Infos zum Projekt:
digitalsicher.uni-graz.at